Inhalt
  1. Was ist das generische Maskulinum?
  2. Kritik an der Verwendung des generischen Maskulinums
    1. Argument der Uneindeutigkeit
    2. Argument der Asymmetrie in Sprache und Denken
  3. Empirische Studien
    1. Freies Konkretisieren
    2. Ja/Nein-Aufgaben
    3. Ergebnisse
  4. Methodische Kritik
  5. Vorschläge für Experimente

3 Empirische Studien


Falls die Verwendung des generischen Maskulinums dazu führt, dass Frauen nicht "mitgedacht" werden, dann sollte sich dieser Effekt in experimentellen Studien nachweisen lassen. Falls dem so ist, sollte auch untersucht werden, ob und in welchem Ausmaß die Einführung alternativer Formulierungen dazu führt, daß Frauen mehr Chancen haben, im Denken über Personen eine Rolle zu spielen. Nur dann ist es sinnvoll, auch Forderungen zur Änderung des Sprachgebrauchs durchzusetzen. Zusammengefaßt können die psychologsch relevanten Fragen so formuliert werden:

  • Wird das generische Maskulinum im generischen Sinne verstanden? Wird an Frauen bei Verwendung generisch maskuliner Formulierungen genauso häufig gedacht wie an änner?
  • Wenn nicht, können alternative Formulierungen Abhilfe schaffen? Kann eine Änderung der Sprache dazu führen, daß Frauen mehr Chancen haben mitgedacht zu werden?

Seit Anfang der 70er Jahre werden in den USA Studien zum Gebrauch und zum Verstehen generisch gebrauchter Begriffe wie he und man durchgeführt. Bisher gibt es nur drei deutschsprachige Studien, die aus den 90er Jahren stammen.

In allen Untersuchungen werden die Vpn mit sprachlichem Material konfrontiert, in dem auf Personen mittels generisch maskuliner Formen referiert wird. Hinsichtlich der abhängigen Variablen bzw. der Aufgabe der Versuchspersonen können zwei experimentelle Vorgehensweisen unterschieden werden, die mit "freies Konkretisieren" und "ja/nein-Aufgabe" bezeichnet werden können.

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