Inhalt
  1. Was ist das generische Maskulinum?
  2. Kritik an der Verwendung des generischen Maskulinums
    1. Argument der Uneindeutigkeit
    2. Argument der Asymmetrie in Sprache und Denken
  3. Empirische Studien
    1. Freies Konkretisieren
    2. Ja/Nein-Aufgaben
    3. Ergebnisse
  4. Methodische Kritik
  5. Vorschläge für Experimente

3.2 Ja/Nein-Aufgaben


Bei ja/nein-Aufgaben werden die Versuchspersonen mit Sätzen konfrontiert, die von Personen handeln.

Beispiel: Ein Arzt sollte immer freundlich sein.

Anschließend werden sie aufgefordert, eine Entscheidung dahingehend zu treffen, ob es sich bei der angesprochenen Person um einen Mann bzw. eine Frau handeln kann. Die Erwartung in diesem Paradigma lautet, daß auf die Frage ,,Frau?" 100% ja-Antworten gegeben werden, wenn die Formulierung generisch verstanden wird. Werden Reaktionszeiten als Maß für die Verfügbarkeit des Konzeptes weiblich erhoben, dann ist zu erwarten, daß diese sich nicht von den Reaktionszeiten unterscheiden, die sich für die Frage ,,Mann"? ergeben. Ist dahingegen das Konzept weiblich durch Gebrauch des generischen Maskulinums weniger gut verfügbar als das Konzept männlich, dann sollten sich für die Frage ,,Frau?" deutlich längere Reaktionszeiten ergeben als für die Frage ,,Mann?".
Neben dieser Hauptfragestellung werden in einigen Untersuchungen die Auswirkungen alternativer Formulierungen (z.B. he or she) berücksichtigt, es wird der Kontext variiert (weiblich, männlich, neutral) sowie die Geschlechtsunterschiede der Versuchspersonen berücksichtigt.

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